Fischfang
Nicht nur an der Küste, sondern auch im Binnenland stellte der Fischfang einen wichtigen Beitrag zur menschlichen Ernährung dar. Auch in unserer Region waren die Seen und Flüsse fischhaltig. Bekannt waren schon Hecht, Barsch, Forelle, Karpfen, Zander und Aal. Diese konnten geangelt, mit dem Pfeil geschossen oder mit dem Speer erlegt werden. Ein Einsatz von Reusen und Aalkörben ist ebenfalls denkbar.
Ein intensiver Fischfang mit Netzen mit Grundgewichten sowie mit dem Einsatz von Booten fand aber sehr wahrscheinlich nur an der Küste, bzw. in küstennahen Gebieten statt. Bei der Grabung auf der Feddersen Wierde (Wesermündung) wurden beispielsweise Stör, Maifisch, Lachs, Kabeljau, Scholle und Flunder gefunden. In der friesischen Wurt Elisenhof sind Stör, Kabeljau, Scholle, Flunder, Schellfisch und Wels nachgewiesen, die teils aus der Eider, teils aber auch aus der Nordsee stammten.
Fischfanggeräte bestanden zumeist aus vergänglichen Materialien wie Holz, Rinde sowie pflanzlichen oder tierischen Fasern. Einen Nachweis für derartige Geräte zu erbringen ist daher nicht einfach. Aus Elisenhof liegt ein Fund eines geflochtenen Weidenkorbes vor, der möglicherweise als Reuse, eventuell aber auch Rückentragekorb (Kiepe) angesprochen werden kann. Eine Querangel aus Knochen sowie ein gebogener Angelhaken ist in der wikingerzeitlichen Stadt Haithabu gefunden worden.
Für unsere Region (Nordstemmen) sind lediglich Funde von Fischspeeren aus dem älteren Mesolithikum sowie eine Harpune bekannt. Dieses belegt dass die Menschen bereits vor etwa 10.000 Jahren Fisch auf ihrem Speiseplan hatten. Deshalb kann davon ausgegangen werden das die mäandernde Leine mit ihren Feuchtgebieten auch um 700 ein gutes Fischrevier gewesen sein kann.
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Literatur- und Quellenangabe:
Häßler, Hans-Jürgen – Ur- und Frühgeschichte in Niedersachsen, 2002
Lexikon des Mittelalters, WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft)
Szabo, Matyas; Grenander-Nyberg,Gertrud; Myrdal, Janken – Die Holzfunde aus der frühgeschichtlichen Wurt Elisenhof