Unser Tagebuch
Projekt sächsisches Gräberfeld – Archäologie lebendig machen II
Einführung in altsächsische Handwerkstechniken: Keramik – Theorie und Praxis
Der größte Teil an Funden, die ein Archäologe in der Regel macht, sind Keramikscherben bzw. Fragmente von Gefäßen aus Ton.
Grund genug, einmal einen Blick auf die Keramik zu werfen, wie sie in der Zeit der alten Sachsen in Verwendung gewesen sein könnte.
Michael Wesemann (NLD) erklärte den Teilnehmern anschaulich die Form und den Aufbau von Tonwaren zwischen dem 7. - 12. Jahrhundert. Die vorherrschende Form der Keramik war der Kugeltopf, der sich im Laufe der Zeit immer wieder veränderte. Diese Töpfe waren sehr viel schlichter gehalten als die Keramik aus früheren Zeiten. Sie waren unverziert und als reines Gebrauchsgeschirr anzusehen. Der Ton wurde gemagert, da zu fetter Ton reißt und nicht hitzebeständig ist. Hierzu wurde Granitgrus oder auch Sand verwendet.
Unser Seminarfokus lag auf dem 8./9. Jahrhundert. Hier wurden die Töpfe in der sogenannten "Aufbautechnik" gefertigt. Eine Drehscheibe war während dieser Zeit nicht in Verwendung.
Im Praxisteil des Lehrganges durften wir alle ein wenig mit Ton "spielen" und versuchen mit dem bereits gemagerten Ton Gefäße nach Vorlagen anzufertigen. Es sind einige schöne Stücke entstanden, die bei einem Grubenbrand auf dem Bronzezeithof Uelsen gebrannt werden sollen.