Unser Tagebuch
1. Gewandungswanderung
Historische Wanderung auf dem "Dachtelfeld" im Süntel
Im Jahre 782 standen sich am Süntel ein Heer des fränkischen Königs Karl unter der Führung der fränkischen Feldherren Adalgis, Geilo und Worad und ein sächsisches Heer, dass vermutlich durch den Herzog Widukind angeführt wurde, gegenüber. Die fränkischen Verluste waren verheerend. Adalgis, Geilo sowie vier Grafen und etwa zwanzig hochedle und berühmte Männer kamen ums Leben. Der gesamte Tross und die gesamte Habe wurde von den Sachsen aufgebracht.
Ohne Frage war die Schlacht am Süntel eine der berühmtesten Schlachten des Sachsenkrieges Karls des Großen und eine der wenigen, die von den Sachsen gewonnen wurde.
Grund genug für uns, einmal eine Wanderung über das 355 m hohe Süntel- Plateau zum Dachtelfeld (Schlachtfeld) durchzuführen. Die Tour ging von der Dachtelfeldhütte in Richtung Süderwehe. Hier fallen die Felswände steil ab, so dass etwas Vorsicht geboten war. Entlohnt wurden wir mit einem eindrucksvollen Blick auf eins der tiefen Seitentäler des Süntels. Weiter ging es zur Blutbachquelle. Hier entspringt der Blutbach, der seinen Namen von dem fränkischen Blut bekommen hat, dass nach der Schlacht den Berg heruntergespült wurde.
Das besondere an dieser Wanderung war aber zweifellos das Wetter. Es schneite schon den ganzen Morgen, so dass wir gleich zu Beginn der Wanderung in eine unberührte "weiße Pracht" marschierten. Und selbst die große Sorge, ob denn die wendegenähten Schuhe diesem Wetter standhalten, war unbegründet. Kalte oder Nasse Füsse hatte keiner. Frühmittelalterliche Kleidung funktioniert offensichtlich auch heute noch.